FC macht Neuanfang mit alter Vorstandschaft

Klare Worte bei Jahreshauptversammlung des FC Chammünster / Franz Schneider ließ Verein nicht im Stich

CHAMMÜNSTER (chi). "Heute waren die Töne etwas härter, die Tonlage etwas lauter beim FC, als ich sie in den letzten 12 Jahren, in denen ich das Amt des BLSV-Kreisvorsitzenden innehabe, gewohnt war", stellte Arnold Lindner am Samstagabend bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen des FC Chammünster im Gasthaus Hunger am Ödenturm fest. Und es wurden an diesem Abend wirklich klare Worte gesagt, dabei aber auch immer wieder gefordert, dass weniger über- und nebeneinander geredet werden sollte und mehr miteinander zum Wohle des Vereins. Und da sich in der Versammlung doch ein gewisser Solidarisierungseffekt gezeigt hatte und sich auch für die übrigen Vorstandsämter Personen fanden, erklärte sich Franz Schneider bereit, noch mal zwei Jahre den Hauptverein des FC Chammünster zu leiten. Bei den Berichten aus den Abteilungen gab es Licht und Schatten zu vernehmen, doch überwog das Positive.
Wie es sich für einen Verein in Bayern gehört, wurde die Jahreshauptversammlung des FC Chammünster am Samstagabend mit einem Gottesdienst im Marienmünster vorbereitet, den Pfarrer Markus Nees für die verstorbenen FCler zelebrierte.

Vielleicht hat diese besinnliche Stunde den FC-Mitgliedern gut getan, so dass es in der folgenden Versammlung doch gelang, eine vollständige Vorstandschaft zusammen zu bekommen, obwohl es vorher gar nicht danach aussah. Wie gewohnt hieß FC-Vorsitzender Franz Schneider die Mitglieder und Gäste willkommen und alle gedachten dann der beiden FC-Mitglieder, die im vergangenen Jahr verstorben sind, wobei besonders der Tod von Wolfgang Milling, der im FC die Mitgliederverwaltung und die Website betreut hatte und ein allseits beliebter Freund war, tiefe Trauer im FC ausgelöst hatte.

Festbesuche, Sportabzeichen, Ball
Fünf Sitzungen des FC-Hauptausschusses, vier des Vereinsheimausschusses, eine des Ehrenordnungsausschusses sowie eine außerordentliche Mitgliederversammlung wurden im vergangenen Jahr abgehalten, so Franz Schneider in seinem Rechenschaftsbericht. Der Hauptverein habe die örtlichen Vereine mit seiner Teilnahme an deren Veranstaltungen unterstützt, etwa bei der Dorfmeisterschaft im Schießen oder bei der Schützenkirta oder den Faschingsbällen. Erfreulich sei die Teilnahme besonders vieler Jugendlicher beim Haderstadler Jubiläumsfest der Feuerwehr gewesen.
22 FCler haben im letzten Jahr das Sportabzeichen abgelegt, wozu Schneider besonders den Organisatoren Karl-Heinz Frank und Ludwig Magerl dankte. Beim Weinfest, das turnusgemäß der FC ausrichtete, sei vor allem der Dorfverein Kühberg stark vertreten gewesen und es sei von einigen Damen sehr gut vorbereitet worden. Zu 16 Geburtstagen war eine Abordnung des FC ausgerückt, wobei der vom Karl-Heinz Frank auch "eine geistige Bereicherung" gebracht habe. Stolz könne der FC auf seine Vereinszeitschrift "Sportbote" sein, die wieder von Dr. Georg und Johannes Turba hervorragend gestaltet worden sei. Auch wenn die Broschüre einiges Geld koste, sei sie vor allem für die Mitglieder des FC sinnvoll, die nicht in Chammünster wohnen und so über das Geschehen im Verein informiert werden.
Auf die außerordentliche Mitgliederversammlung vor kurzem ging Franz Schneider auch kurz ein. Sie sei notwendig gewesen, weil im Verein einiges in Schieflage gekommen sei, was man mit den Mitgliedern besprechen habe müssen, etwa die Mitgliederentwicklung, die nicht vollständige Ämterbesetzung im Vorstand des Hauptvereins, die schwindenden finanziellen Möglichkeiten. Leider sei der Besuch hinsichtlich dieser wichtigen Probleme nicht gerade überwältigend gewesen. Wie auch der beim FC-Ball, dessen Höhepunkt der Auftritt der Faschingsgesellschaft gewesen sei, der der FC seinerseits beim Faschingszug mit einem eigenen Wagen zum Erfolg verhalf. Bei den Sportlerehrungen von Stadt und Landkreis sei der FC Chammünster positiv aufgefallen, "besonders die Namen Zistler und Wutz sind dabei häufig gefallen".

Die Problemfelder
Der FC habe derzeit 731 Mitglieder, wobei 29 Neuaufnahmen 48 Austritte gegenüberstanden. Und damit kam der FC-Vorsitzende zu drei Negativ-Punkten, wie er es nannte. Einmal, dass der Posten des Vereinskassiers nicht besetzt werden konnte und er, Schneider, somit die Geschäfte erledigen musste. Dann das Problem der fehlenden Neuzugänge: "Sportausübung im FC ohne Vereinszugehörigkeit ist nicht statthaft, einmal aus Versicherungsgründen, zum andern wegen der Ungleichbehandlung der Beitragszahler." Das Dritte sei die Beteiligung des Vereins bei Veranstaltungen, "absoluter Negativpunkt war der Volkstrauertag und auch bei den Faschingsbällen war der FC schwach vertreten".
Doch zum Schluss dankte Franz Schneider allen, die für das Leben im Verein oder seine finanzielle Ausstattung etwas getan haben, besonders hob er die Jugendleitung hervor, die mit reichlich Ideen und Einsatz viele Erfolge erzielen konnte und daher besonderen Respekt verdiene.
Hauptjugendleiter Reinhard Rädlinger stellte dann auch gleich die Aktivitäten des Jugendzirkels vor, dessen Erfolge nur durch das große Engagement aller Ausschussmitglieder möglich gewesen seien. Angeboten hatte der Jugendzirkel zunächst die Nikolauswanderung nach Satzdorf, im Frühjahr das Ostereiersuchen, zweimal wurde ein Kochabend vorbereitet, der aber wegen mangelnder Teilnahme abgesagt werden musste. Höhepunkt jedes Jahr ist die Ferienfreizeit, bei der diesmal trotz schlechten Wetters einiges los war, von der Radltour zu den Bienen in Nößwartling bis zur Fahrt nach Nürnberg mit Zoo- und IMAX-Kino-Besuch. Zum Schluss appellierte Rädlinger an die FCler, ihre Kinder zum Mitmachen bei den Aktivitäten des Jugendzirkels zu bewegen.

Aus den Abteilungen
Den Anfang bei der Berichterstattung aus den Abteilungen machte Birgit Hoffmann für die Turnabteilung, die Sport für Jung und Alt anbiete, vom Kinderturnen bei Frau Beyer über die Gruppe "Kraut und Rüben" bei Margarete Karl bis zu Aerobic oder Gymnastik für die Erwachsenen und die Aktivsportgruppe. Auch die Geselligkeit kommt bei allen Gruppierungen nicht zu kurz.
In der Saison 2001/02 hatten die Tichtennisspieler drei Mannschaften im Rennen, wovon zwei den fünften, eine den sechsten Platz ihrer Gruppe erreichten, "das klingt nicht schlecht, war aber jeweils der letzte Platz", stellte Abteilungsleiter Dr. Georg Turba nüchtern fest. Dieses Jahr läuft's schon besser, wobei vor allem die Damenmannschaft, die nach Jahren wieder in Chammünster zustande kam, nachdem sie vorher in Altenmarkt im "Exil" gekämpft hatte, von sich reden macht. Sie durfte in der dritten Bezirksliga weiterspielen und wurde da ungeschlagener Meister. Als eigene Turniere veranstaltete die Abteilung eine Vereins- und eine Jugendmeisterschaft sowie ein Turnier für nicht gemeldete Jugendliche, wobei zwei Jugendliche beim Kreisentscheid Erste wurden, einer Zweiter und nun zum Bezirksentscheid fahren dürfen. Dr. Turba wünschte sich zum Schluss, dass wieder eine Mädchenmannschaft aufgebaut werden kann.
"Ein positives und ereignisreiches Jahr liegt hinter uns", so Hans Bayer für die Tennisabteilung, die mit drei Mannschaften in der Meden-Runde aktiv war, wobei die Herren unerwartet Vizemeister der Kreisklasse wurden. Froh war der Abteilungsleiter auch darüber, dass der Mitgliederstand bei 150 hatte gehalten werden können. Positiv sei weiterhin, dass derzeit rund 25 Kinder das Training aufgenommen haben und sich für die Saison vorbereiten.
"Unsere erste Mannschaft ist leider abgestiegen, aber ohne Letzten gibt's auch keinen Ersten", fand Erwin Mühlbauer von der Eisstockabteilung auch etwas Positives in der Niederlage. Mit fünf Mannschaften hatten die FCler am Spielbetrieb teilgenommen, sowohl im Sommer wie im Winter, und sich an 59 Turnieren beteiligt. Bei der Dorfmeisterschaft sei die OGV-Mannschaft Meister geworden, aber es gab auch Ärger, weil drei Stock-Platten verschwunden sind, "des is a Sauerei", war da Mühlbauer zu Recht sauer.
Reinhard Wutz von der Ski-Abteilung hätte eigentlich länger gebraucht als die ihm zugestandenen fünf Minuten, um die ganzen Erfolge der FC-Mitglieder auf Stadt-, Kreis-, Gau-, Landes- oder sogar Bundesebene vorzustellen. Vor allem die Inline-Skater hoben sich hervor, so haben FCler beim Bayerwald-Inline-Cup drei von acht möglichen ersten Plätzen erreicht, bei den Herren waren unter den ersten Sechs fünf Minstacher Sportler. Tina Zistler wurde wegen ihrer Leistungen in den Bundeskader, Johannes Wutz in den Landeskader aufgenommen. Aber auch die Skisaison war äußerst erfolgreich und die FC-Skifahrer gehören mit zur Spitze im Bayerwald-Skigau. Bei der Stadtmeisterschaft konnten 17 von 20 Klassensiegen errungen werden, bei der Landkreismeisterschaft zehn. Auch finanziell war die Abteilung erfolgreich und konnte mit verschiedenen Aktionen rund 5700 Euro erwirtschaften. So was freut den Hauptverein.
Acht Mannschaften, davon fünf im Jugendbereich, haben die Fußballer momentan im Spielbetrieb, was über 200 Veranstaltungen pro Jahr und damit einen großen finanziellen und personellen Aufwand nach sich zieht, so Heribert Roiger. "Nach Jahren unzumutbarer Trainingsverhältnisse sind wir nun froh, dass wir nach der Sanierung des Trainingsplatzes endlich wieder geregelt trainieren können und die Jugendlichen dort spielen können" Umso mehr könne er die von Stadtrat Michael Daiminger vorgebrachte Kritik nicht gelten lassen, dass die Fußballer mit öffentlichen Geldern verantwortungslos umgegangen seien, weil sie auf dem sanierten Platz trotz schlechter Platzverhältnisse trainiert hätten. Er selbst habe wiederholt den Platz sperren lassen, um ihn zu schonen.
Da von allen Seiten die Zuschüsse zurückgingen, laufe der Kassenbestand der Abteilung derzeit gegen Null. Positiv schaue die Jugendarbeit aus, wo etwa in der D- oder E-Jugend viele Talente seien. "Wenn'sd' mal hinten drin stehst, dann hast' die Seuche", gelte derzeit für die erste Mannschaft, bei der Abgänge und Verletzungen die Misere verstärkten. Für die zwei Herrenmannschaften bräuchte man 30 Spieler, die man in der nächsten Saison wohl nicht haben werde. Zum Glück lasse sich wenigstens die AH-Mannschaft nicht unterkriegen. Zum Vereinsheim bemerkte Roiger noch, dass die Fußballer allein es nicht erhalten könnten, "und jetzt hamma dann drei Vereinsheime in Chammünster".
Rund fünfeinhalb tausend Euro direkte Zuwendungen an die Abteilungen leistet der FC, hatte Franz Schneider in seinem Kassenbericht festgehalten und er konnte einen knappen, aber immerhin noch positiven Kassenbestand vermelden. Irmtraud Hunger hatte mit Katrin Schnur die Kasse geprüft und erbat die Entlastung.

Ehrungen für Verdienste und Vereinstreue
Vor den Ehrungen wurde die Satzung einstimmig dahingehend geändert, dass die vereinsinterne Auszeichnung für 15-jährige Mitgliedschaft ersatzlos gestrichen wurde. So wird nun die bronzene Vereinsnadel weggelassen, "schee war's eh net". Und dann ehrten Franz Schneider und Arnold Lindner für langjährige Mitgliedschaft oder besondere Verdienste um den FC etliche Mitglieder. Seit 20 Jahren sind beim FC: Andreas Ferstl, Heinz Gündling, Ulli Geiger, Christoph Schießl, Walter Hastreiter, Lydia Lankes, Karola Wittmann; 25 Jahre: Werner Halder, Adolf Zink, Alois Breu sen., Erich Brandl jun., Marianne Magerl, Wolfgang und Helga Alt, Leo Hackenspiel, Heinz Hager, Alfred Martin sen., Alois Siebenhandl, Werner Friedrich, Josef Hunger, Josef Kurbel, Günther Roith, Claudia Stumreiter, Franziska Meier, Hans Bücherl, Günther Irrgang, Thomas Platzer, Willibald Bauer, Ingrid Ellmann; 30 Jahre: Peter Heller, Ingrid Hunger, Max Irrgang, Heribert Roiger, Silvia Schießl, Ingrid Roith, Karl-Heinz Wanninger, Josef Bucher, Franz Ellmann, Josef Jobst; 40 Jahre, also kurz nach Vereinsgründung dem FC beigetreten sind: Albert Haberl sen., Josef Gütlhuber, Erich Huska, Adolf Haberl und Josef Macht.
Für Verdienste in der Vereins- bzw. Abteilungsführung oder als Übungsleiter erhielten die bronzene Verdienstnadel des FC: Dr. Georg Turba (Hauptverein, TT), Helmut Schreckinger (Jugendleitung, Fußball), Lydia Kregiel (unbez. Übungsleiterin TT), Reinhard Iglhaut (unbez. Übungsleiter TT), Walter Hastreiter (Ski), Erich Wittmann (TT, Ski), Gerhard Zistler (Sportwart Ski), Claudia Friedl (unbez. Übungsleiterin Ski), Marianne Sigl (Aktiv-Sportgruppe); die Nadel in Gold gab es für Thomas Steinkirchner (Fußball), Helga Heigl (TT, Tennis), Ulli Geiger (17 Jahre unbez. Übungsleiter Ski), Frank Bayer (16 Jahre unbez. Übungsleiter).
"Die heutige Zeit kennt eigentlich nur eines, die Frage: Was bietet mir der Verein für mein bisschen Geld? Da ist es etwas Besonderes, wenn jemand ehrenamtlich eine lange Zeit im und für den Verein tätig ist. So ein Beispiel für das Ehrenamt ist Herbert Geiger, der über 25 Jahre als unbezahlter Übungsleiter aktiv war", lobte Arnold Lindner ehrte den Ehrenamtlichen.

Das Vereinsheim
Das Vereinsheim Chammünster wird vom FC und der Schützengilde getragen, so dass jeweils auch der Vereinsheimausschuss seinen Bericht bei der FC-Hauptversammlung abliefert. Erich Babl konnte vermelden, dass man mit der Rückzahlung des Baudarlehens an die Brauerei Hintereder im Soll liege und nach sechseinhalb Jahren bereits 60 Prozent getilgt seien. Der Gaststättenbetrieb werde von Bettina und Werner Dirscherl mit großem Engagement aufrecht erhalten, wofür Babl herzlichst dankte. Dank galt auch den Helfern bei der Pflege der Außenanlagen, die sich FC und Schützengilde im jährlichen Turnus aufteilen.
Zum Glück war man ausreichend versichert, so dass der meiste Schaden eines Einbruchs ins Vereinsheim letztes Jahr zurückerstattet wurde, doch waren Ärger und Schaden. Besonders treffe die Vereinsheimkasse jedes Jahr die Beschaffung der Heizenergie, dieses Jahr wurde für 2750 € Heizgas gekauft. Leider hätten sich nicht nur die Einnahmen im vergangenen Jahr erhöht, sondern auch die Ausgaben. Dennoch konnten die Preise stabil und die alkoholfreien Getränke preiswerter als die Alkoholika gehalten werden. Schließlich appellierte Babl, dem Vereinsheim die Treue zu halten und damit zur Aufrechterhaltung des Betriebes beizutragen. Im Kassenbericht zeigte Babl auf, dass allein 897 € fixe Kosten, inklusive Darlehensrückzahlung, pro Monat anfallen, dennoch konnten die Schulden um über 2000 € reduziert werden.
Stadtrat Michael Daiminger ging in seinem Grußwort zunächst nochmal auf den erneut in Mitleidenschaft gezogenen Trainingslatz ein. Er habe mit dem Franz Schneider einen Sanierungsplan entworfen, damit habe man aber keine Drainage einbauen können, wenn die auch wünschenswert gewesen wäre. Aber diese Maßnahme wäre nicht zu finanzieren gewesen. "Alle haben zusammengeholfen, dass die Sanierung durchgeführt werden konnte, allen voran die Stadt Cham", machte Daiminger die Lage klar. Deshalb seien es hier eben doch Vereins- und öffentliche Gelder, die bei einer zu starken Belastung des Platzes aufs Spiel gesetzt würden. Die Stadt könne auch in Zukunft die Vereine nicht mehr so fördern wie bisher, erklärte der Stadtrat. So sei einmütig die Förderung der Sportjugend gekürzt worden, was rund 600 € für den FC ausmache, auch die Sportplatzpflege werde nicht mehr so unterstützt.
Und dann sprach Michael Daiminger die Situation in der Vereinsführung an, wo ja Franz Schneider mangelnde Unterstützung und viel Kritik hinter dem Rücken moniert hatte. Auch Daiminger sah dies so, obwohl: "Ich habe in den letzten beiden Jahren im Hauptausschuss gesehen, dass sich viele voll einbringen in den Verein, allen voran der Franz Schneider. Ich ziehe meinen Hut vor diesem persönlichen Einsatz." Dennoch gebe es im Verein häufiger Kritik als gegenseitiges Lob. Vor lauter innerer Diskussion habe man im letzten Jahr übersehen, dass der Jugendzirkel 25 Jahre alt wurde, obwohl gerade hier ein Beispiel an Einbringen in den Verein gezeigt werde. Und doch sei bei deren Jahresversammlung vom Hauptverein keiner außer ihm gewesen.
"Das Vereinsleben ist nicht mehr das, was es in unserer Jugend war", so BLSV-Kreisvorsitzender Arnold Lindner, "eine Konsummentalität, übertriebene Erwartungshaltungen an den Verein führen zu Spannungsverhältnissen im Verein. Der Verein ist doch im Prinzip eine Solidaritätsgemeinschaft, seine Stärke ist die Zusammenarbeit, nicht die Konkurrenz." Auch er baue auf die Jugend, die einmal "als starke Äste dem Verein Halt gibt". Viele Bemühungen der Sportverbände wie der Vereine würden aber auch konterkariert von Bestimmungen auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene, vielleicht auch, "weil man sich nicht vorher zusammengesetzt hat". Bei allen Sparzwängen der öffentlichen Haushalte, müsse man "laut und deutlich daran erinnern, dass der Breitensport eine kommunale Sollaufgabe laut Gemeindegesetz ist".
Beim FC Chammünster solle man sich darauf besinnen, wie man beitragen kann, den Verein nach vorne zu bringen, dass er die 800er-Grenze übersteigt. Es gebe doch viel Positives im FCC: "Ihr könnt stolz auf euch sein, auf eure sportlichen Erfolge, auf den ‚Sportboten', die Sportabzeichen, die qualifizierten und kostenlosen Übungsleiter, den Jugendzirkel. Das sind Stärken, auf die der FC stolz sein kann."

Die Neuwahlen
Mit Spannung erwartet wurden die Neuwahlen der Vorstandschaft, nachdem ja Franz Schneider im Vorfeld angekündigt hatte, nicht mehr für den Vorsitz zur Verfügung zu stehen. Ein Dreierteam hatte sich bemüht, unter den Mitgliedern einen Kandidaten zu finden, doch alle Angesprochenen hatten abgelehnt, so Erich Babl. Und Franz Schneider machte nochmal klar, unter welchen Bedingungen er eventuell doch nochmal sich wählen lassen würde: eine ausreichende Gefolgschaft, wenn es um Belange des Hauptvereins geht, dass die Ämter vollständig besetzt werden und die Antwort auf die Frage: "Geht es für zwei Jahre oder für vier? Bei so viel Gegenwind will ich das nicht machen. Es ist eine starke Opposition zu merken, auch wenn sie keinen Gegenkandidaten aufgestellt hat."
Nach viel signalisierter Zustimmung kandidierte Franz Schneider schließlich doch noch mal und wurde von allen 86 Stimmberechtigten gewählt, wobei er sich eine Zustimmung vorbehielt, ob auch die anderen Vorstandsposten besetzt werden. Beim zweiten Vorsitzenden Dr. Georg Turba gab es keine Probleme, auch nicht bei der Schriftführerin Angelika Schübl oder dem Pressewart Holder Hierl. Aber dann war das Amt des Kassiers zu vergeben. Jugendleiter Reinhard Rädlinger wurde vorgeschlagen. Dazu Mich Daiminger: "Warum nehma immer die, die eh scho im Verein engagiert sind. Am lejbern nehma oan, der erst zwei Jahre im Dorf wohnt, weil de meng ma am allerlejbern." Da hatte die Hunger Traudl mit dem Siegl Schorsch am Tisch etwas ausgehandelt und meldete sich freiwillig zur Kandidatur als Kassier an. Natürlich wurde sie gewählt und der Georg Siegl wurde Beisitzer mit projektbezogenem Aufgabenfeld. Beisitzer für Finanzberatung wurde wieder Karl-Heinz Frank und für die Mitgliederverwaltung und die EDV-Betreuung wurde Johannes Turba ausersehen. Dem Vereinsheimausschuss gehören wieder Erich Babl und Michael Daiminger an, Kassenrevisoren wurden Josef Kurbel und Wolfgang Alt. Hauptjugendleiter Reinhard Rädlinger und die Jugendsprecher Andrea Daiminger und Alexander Kregiel wurden von der Versammlung in ihren Ämtern bestätigt.
"Die Firma Rädlinger lässt uns die restlichen Schulden nach. Damit ist die Sportplatzsanierung abgezahlt", verkündete Mich Daiminger noch zum Schluss und stellte die Großzügigkeit der Baufirma nochmal heraus. So endete diese schwierige Jahreshauptversammlung doch noch versöhnlich und mit positiven Ergebnissen.

          

Hierl Holder
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