„Rollsport-Olympiade“ in Barcelona – Vier Sportler des FC Chammünster in deutscher Mannschaft

Chammünster (hh). Ab der zweiten Juli-Woche finden in Barcelona die nach Nanjing in China zweiten World Roller Games statt, eine Art Olympiade der Rollensportarten, von Rollschuhhockey über Skateboardwettbewerbe bis eben zu den Inline-alpin-Disziplinen, bei denen über 4000 Sportler aus aller Welt an 14 Tagen um Medaillen und Weltmeistertitel kämpfen werden.

Immer für eine Topplatzierung gut ist Claudia Wittmann, die mit Kampfgeist, aber auch Erfahrung und Ruhe in die Rennen geht.

Auch die Inline-alpin-Sparte ist also in die Weltmeisterschaften eingebunden und wird um insgesamt neun Goldmedaillen in den verschiedenen Wettbewerben wetteifern. Die deutsche Nationalmannschaft gehört nach den bisherigen Erfahrungen und Leistungen mit zu den Topfavoriten – und ein Teil der 21 deutschen Sportler sind die vier vom FC Chammünster: Claudia Wittmann, Magdalena Gruber, Lara Kögel und Maximilian Schödlbauer.

Sie trainieren intensiv unter der Leitung von Vereins- und Bundestrainer Peter Schödlbauer, die Inlineskater des FC Chammünster, und das nicht erst seit dem Frühjahr, sondern auch schon im Winter. Da wurden durchgehend Kraft, Kondition, Schnelligkeit usw. geübt und verbessert. Und ab dem Frühjahr ging es weiter auf den abschüssigen, wenig befahrenen Straßen in der Region, wo dann konkret Slalom und Riesenslalom trainiert wurden, zwei bis dreimal in der Woche. Dieses Training machte sich schon beim ersten Weltcuprennen der Saison im tschechischen Meziboři bemerkbar, wo sich die Minstacher Starter mit in der Spitze positionieren konnten.

So kann man seitens des FC Chammünster durchaus mit einem gewissen Optimismus nach Barcelona schauen, haben ja Claudia Wittmann, Lara Kögl und Maximilian Schödlbauer bei den ersten World Roller Games in China schon Medaillen geholt. Sigi Zistler, Abteilungsleiter Ski und Inline im FC Chammünster und selbst begeisterter und erfolgreicher Inlineskater, hat das Ziel gesetzt, von allen Medaillenfarben wenigstens eine Plakette zu erreichen und „das Ergebnis von Nanjing 2019 möglichst noch zu toppen“, als es dreimal Silber und einmal Gold für die FCCler gab. Die meisten Chancen sieht er in der Kombinationswertung, da die FCCler sowohl im Slalom wie im Riesentorlauf sehr gut sind. Aber auch beim Parallelslalom sind sie immer in die Spitze gefahren. So konnte Lara Kögel bei der letzten Europameisterschaft den Vizetitel in dieser Disziplin erringen, ebenso wie Maximilian Schödlbauer, der außerdem im Mannschaftswettbewerb die Goldmedaille gewann.

FCC-Abteilungsleiter Ski und Inline Sigi Zistler (links), FCC-Vorsitzender Dr. Hans-Jürgen Moser (Mitte) und Vereins- und Bundestrainer Peter Schödlbauer (rechts) sind zuversichtlich, dass Maximilian Schödlbauer, Lara Kögel und Magdalena Gruber sowie Claudia Wittmann (nicht auf dem Bild) die Farben des FC Chammünster im Bundeskader in Barcelona bestens vertreten.

Trainer Peter Schödlbauer entdeckt immer wieder etwas, was die Skater noch besser machen können - und die nehmen die Hinweise gerne auf.

Dienstälteste und unbestritten erfolgreichste Starterin vom FC Chammünster ist Claudia Wittmann, die sich seit über zehn Jahren in der absoluten Weltspitze hält und erst am vergangenen Wochenende beim Weltcuprennen in Tschechien wieder einen ausgezeichneten zweiten Platz im Riesentorlauf erringen konnte. Und wenn in den letzten Jahren auch gerade die Konkurrenz aus Baden-Württemberg immer stärker geworden ist, die Claudia ließ sich nie beirren und ihr Ehrgeiz, aber vor allem auch ihr Können sind gleich stark geblieben. Zwei ihrer Vorteile sind ihre Ruhe und natürlich auch ihre Erfahrung, hat sie ja schon die unterschiedlichsten Strecken mit ganz verschiedenen Anforderungen – auch wettermäßig – erfolgreich bewältigt.

So liest sich ihre Erfolgsbilanz der letzten beiden Jahre wie ein Wunschzettel manch anderer Inlineskaterin: Gesamtweltcup: 2018 4. Platz, 2017 3. Platz; Weltrangliste: 2018 4. Platz, 2017 2. Platz; World Roller Games 2017 in Nanjing/China: Slalom: 2. Platz, Team-Slalom: 1. Platz; Europameisterschaft 2018: 3. Platz im Slalom; dazu mehrfache deutsche und bayerische Meisterin in verschiedenen Wettbewerben.

Aber auch die anderen drei Minstacher Starter sind nahezu bei allen Rennen in den Top Ten der Siegerlisten zu finden, wenn sie nicht ausgeschieden sind. Doch inzwischen sind auch sie so routiniert, dass sie bei fast jedem Kurs ohne schweren Fehler durchkommen und sich unter die Besten einreihen. Und Trainer Peter Schödlbauer gibt den Minstacher Sportlern auch immer Tipps, wie sie noch ein wenig besser werden können, von der Stellung der Arme über die Haltung des gesamten Körpers bis zur richtigen Technik beim Wegschlagen der Slalomstangen. Und wenn auch Claudia Wittmann berufsbedingt in München weilt und Lara Kögel in Regensburg studiert und daneben noch als Stewardess in der Welt unterwegs ist und die beiden somit nur selten an den regelmäßigen Trainings in Chammünster oder Bad Kötzting teilnehmen können, bei den Trainingslagern an Wochenenden bekommen auch sie noch Hinweise des Trainers.

So ist Abteilungsleiter Sigi Zistler stolz, dass aus seinem Verein FC Chammünster vier Sportler mit dem Nationalteam nach Barcelona zum bisher größten Rollensport-Ereignis der Welt fahren dürfen, und wünschte ihnen viel Erfolg und eine gesunde Rückkehr. FCC-Vorsitzender Dr. Hans-Jürgen Moser hatte sich letzte Woche einmal das Training der Minstacher Inlineskater auf der Brücke über die Bundesstraße bei Chammünster angeschaut und war beeindruckt. Als Unterstützung und Anreiz für weitere Erfolge hatte er für die vier Barcelona-Fahrer Geldkuverts dabei und Sigi Zistler und Peter Schödlbauer bekamen ein FCC-Handtuch, um sich den Schweiß der Anspannung bei den Rennen abzuwischen. Übrigens sind die Wettbewerbe in Barcelona in Livestreams übers Internet mitzuverfolgen (unter wrg2019.com). Los gehen die Wettbewerbe für die Inlineskater am Dienstag, 9. Juli, mit dem Riesenslalom, am Mittwoch folgt der Kombinationswettbewerb.

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