Ergebnisse Riesenslalom

Bayerische Meister kommen aus Baden-Württemberg

Offene Bayerische und Bayerwaldmeisterschaft im Inline-alpin-Riesenslalom – Bayerwald- und tschechischer Nachwuchs stark

Voll Dynamik und Einsatz schaffte Claudia Wittmann vom FC Chammünster Rang drei, was aber Bayerische Meisterschaft und natürlich Bayerwaldmeistertitel bedeutet.

Bad Kötzting (hh). Schnellen, hochspannenden Inline-alpin-Sport bekamen die Zuschauer am vergangenen Wochenende beim „Minstacher Inline-alpin-Rennwochenende“ in Bad Kötzting zu sehen, bei dem am Samstag der Riesenslalom um die Offene Bayerische sowie die Bayerwaldmeisterschaft auf der Strecke beim Wertstoffhof in der Arnbrucker Straße vom FC Chammünster ausgerichtet wurde. Am Sonntag war dann der Slalom dran, wobei jedes Mal die bayerischen Titel nach Baden-Württemberg gingen, indem Jörg Bertsch sowie Mona Sing ihre Siege aus dem Vorjahr wiederholen konnten. Doch Claudia Wittmann und Magdalena Gruber sowie Maximilian Schödlbauer vom FC Chammünster waren nur knapp dahinter.

Heiß und sonnig war es schon am Samstag früh, als der Helfertrupp des FC Chammünster um Erich Wittmann ab den frühen Morgenstunden die Strecke neben Wertstoffhof und Behindertenwerkstätten in Bad Kötzting für den Riesenslalom präparierten. Das bewährte Team, zum Glück gab es auch ein paar Debütanten, schaffte es bis zum Mittag, dass die Strecke gesperrt und mit den Toren bestückt werden konnte, so dass das Rennen wie geplant um 14 Uhr starten konnte. Auch bei diesem relativ langen und schnellen Wettbewerb wagten sich zwei U8-Kinder, also ab Jahrgang 2011, Veronika Vrabcova vom LK Jirkov/CZ im Erzgebirge und Raphael Muhr vom FC Chammünster, in den Parcours und schafften ihn auch fehlerlos. Respekt vor dem Mut der beiden, die damit ihr erstes wirklich großes Rennen bestritten haben.

Nicht viel größer waren die anderen Kinder, die ebenfalls den ersten Durchgang ausnahmslos ohne Fehler bewältigten, wie übrigens alle 83 Starter an diesem Nachmittag. Anders sah es im zweiten Lauf aus, wo es doch noch elf Skater erwischte und sie meistens Tore kurz vor dem Ziel verfehlten oder stürzten. Zum Glück gab es keine großen Verletzungen, sieht man von einer Knöchelverstauchung einmal ab, doch die Sanitäter vom BRK hatten genug kleinere Blessuren zu behandeln. Danke für ihre Präsenz und Hilfe. Auch für die anderen leiblichen Bedürfnisse war gesorgt, Karola Wittmann mit ihrem Thekenteam hatte wieder alles bestens vorbereitet, eine Menge toller Kuchen gab es neben Wurst- und Würstl- oder Käsesemmeln und natürlich Getränke bei den hohen Temperaturen bis in die Nacht hinein.

So sausten die Inline-Skater an den – leider ziemlich wenigen – Zuschauern vorbei, dass man staunen musste, wie sie ihre Rollenschuhe so schnell zwischen den Torstangen hindurchschlängeln konnten. Das Publikum war sachkundig, blieb die Inline-alpin-Familie ja weitgehend unter sich. Trotzdem wäre eine Unterstützung gerade der Gäste aus den osteuropäischen Ländern, Polen, Slowakei und Tschechien, durch die Leute an den Fangzäunen schon schön gewesen. Am Moderator des Nachmittags, dem Alexander Kregiel, hat es jedenfalls nicht gelegen, er munterte die Zuschauer immer wieder auf Deutsch und Englisch auf, die Läufer anzufeuern, und tat es selber unermüdlich. Aber sonst war die Stimmung gut, im Fahrerlager herrschte entspannte Ruhe, in den Pavillons wurden die Skateschuhe vorbereitet oder einfach nur mental ausgeruht oder auf den kommenden Lauf eingestellt.

Bei so optimalen Voraussetzungen konnte es nur herrlichen Inline-alpin-Sport geben und die Sportler gingen besonders im zweiten Durchgang durchwegs an ihre Leistungsgrenzen, wollte man im Klassement ja noch ein paar Plätze gutmachen. Dass der Ehrgeiz manchen zu Fall brachte, gehört dazu und es erwischte Sportler aller Altersstufen, so dass man es nicht auf wenig Erfahrung reduzieren kann. So erwischte es etwa Ann-Krystina Wanzke, die bei den World Roller Games in Barcelona vor einer Woche noch auf dem Treppchen gestanden war. Aber passiert ist schnell etwas, wie schon Sigi Zistler, Abteilungsleiter Ski und Inline im FC Chammünster damals gesagt hat, um vor zu hohen Erwartungen zu warnen. Am Samstag aber konnte er nach dem Rennen ein positives Fazit ziehen. Alles sei gut gelaufen, besonders lobte er Johannes Götz, der zum ersten Mal alleine die Zeitnahme leitete und dies souverän tat. Seitens des FCC habe man sich im Riesenslalom nicht allzu viel ausgerechnet, da er nicht die stärkste Disziplin der Minstacher sei, weil er weniger trainiert werde. Aber ein paar bayerische und Bayerwaldtitel dürften schon herausgesprungen sein.

So ging es auf der Strecke Schlag auf Schlag, ein Sportler sauste nach dem anderen durch die Torstangen, manche nahmen sogar die Torflaggen mit, so schnell waren sie dran. Die Schnellsten blieben in den beiden Läufen insgesamt unter einer Minute und selbst die Kleinsten schafften die Strecke unter zwei Minuten.

Sie wurden bayerische Meister im Riesenslalom in den einzelnen Kategorien, mit auf dem Bild Sigi Zistler vom Veranstalter FC Chammünster (links) und Bundestrainer Inline alpin Peter Schödlbauer (rechts).

Diese Inlineskater können sich Bayerwaldmeister 2019 nennen.

Die ersten Drei der Damen und Herren insgesamt:

Damen: 1. Mona Sing, 2. Marina Seitz, 3. Claudia Wittmann; Herren: 1. Jörg Bertsch, 2. Noah Sing, 3. Maximilian Schödlbauer. Claudia Wittmann und Maximilian Schödlbauer vom FC Chammünster sind damit Bayerwaldmeister.

Am Sonntagvormittag folgten – in der Regenpause – die Rennen im Slalom um den Deutschen Inline-alpin-Cup und die Bayerwaldmeisterschaft.

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