Sportliche Aktivitäten in Familien ausgelagert

Jahresversammlung der Abteilung Ski und Inline im FC Chammünster – Ehrung Vereinsmeister

Chammünster (hh). Nach langer Zeit traf sich die Gemeinschaft der Abteilung Ski und Inline im FC Chammünster vergangenen Freitag zur Jahresversammlung. Diesmal nicht am Ödenturm, sondern online aus den jeweiligen Wohn- oder Arbeitszimmern, dafür aber mit Kind und Hund. Trotz der Pandemie-Beschränkungen waren die FCCler das ganze Jahr über aktiv, sogar das berühmte FC-Skirennwochenende am Arber konnte gerade noch durchgezogen werden mit fünf Rennen an zwei Tagen. Ansonsten gab es Training im Freien und in Kleingruppen oder gemeinsame Unternehmungen, bei denen man die Hygienevorgaben einhalten konnte. Und auch ehren konnte Abteilungsleiter Sigi Zistler etliche Mitglieder.

Mit Kind und Kegel nahmen die Abteilungsmitglieder an der Jahresversammlung teil, diesmal leider nur virtuell.

15 Mitglieder, etliche mit ihren Familien, hatten sich zur Jahresversammlung 2021 eingeloggt und wurden von Sigi Zistler willkommen geheißen, nachdem die letztjährige Hauptversammlung ausfallen musste. Die in diesem Frühjahr fälligen Neuwahlen der Abteilungsleitung mussten auf nächstes Jahr verschoben werden. Aufgrund genügender Bandbreite im Landkreis sei es nun zum Glück möglich, wenigstens virtuell zusammenzukommen und die Versammlung durchzuführen. Nur Bürgermeister Martin Stoiber hatte in Schachendorf nicht eine ganz gute Verbindung, freute sich trotzdem, seine erste Online-Jahresversammlung miterleben zu können. Dank sagte Zistler an Johannes Götz, der die Versammlung technisch und organisatorisch vorbereitet hatte. Auf jeden Fall sei es richtig, mal wieder zusammenzukommen, wenn auch nur virtuell, damit man sehen könne, dass es die Abteilung noch gibt und dass sie auch im Lockdown aktiv und lebendig ist.

„Noch mal richtig losgelegt“ habe die Ski- und Inlineabteilung am 7. März 2020 beim Minstacher Rennwochenende am Arber mit fünf großen Skirennen, erinnerte Sigi Zistler in seinem Rückblick. Am Samstag gab es das Riesenslalom-Pokalrennen des FC Chammünster, dazu die Landkreis- und die FCC-Vereinsmeisterschaft, am Sonntag dann ein Rennen für die Kinder zum Sparkassencup, den Wettbewerb zum 17. Ödenturmcup und die 23. Vereinsmeisterschaft im Slalom. Sowohl sportlich als auch finanziell habe sich diese Mammutveranstaltung für die Abteilung gelohnt. Nach diesem Wochenende wurde der gesamte Skibetrieb im Bayerwald eingestellt.

Beim Inline-Sport sah es noch schlimmer aus, die ganze Saison 2020 fiel aus, es gab keine regionalen, nationalen oder gar internationalen Rennen. Auch die regelmäßigen Trainings fielen der Pandemie zum Opfer, nur ein paar Kindertrainings mit Walburga Gruber oder einige Kadertrainings mit Peter Schödlbauer wurden unter Auflagen und in Kleingruppen durchgeführt. In Bad Kötzting gab es auch eine Landkreis- und Vereinsmeisterschaft der Inline-Sportler in ganz engem Rahmen.

Dank Trainer Paul Brückl und mit fundamentaler Unterstützung von Andy und Luis Schönberger habe es ein phänomenales Sommertraining gegeben mit vielen unterschiedlichen Aktionen im Freien. „Ich selber bin letzten Sommer keine einzige Slalomstange gefahren“, war Sigi Zistler doch traurig.

Im Abteilungsausschuss, den Zistler kurz noch mal allen vorstellte, die bei der letzten Wahl nicht dabei waren, habe es keine Veränderungen gegeben und er fungiere weiter, da ja die Neuwahl im Vorjahr nicht habe stattfinden können. Die Abteilung sei gut aufgestellt, auch weil sich immer wieder Mitglieder finden, die Ämter im Ausschuss übernehmen.

Mit dem Winter 2019/20 begann Jugendleiter Josef Hecht seinen Rückblick, da er die Aktivitäten von damals noch nicht in einer Jahresversammlung habe präsentieren können. Wenig Schnee gab es damals im Bayerwald, aber auch noch keine Pandemie. So fand der traditionelle Saisonauftakt mit dem Skilager in Sölden mit 40 Teilnehmern wie gewohnt in den Allerheiligenferien statt, wogegen das Training in Obertauern Anfang Januar 2020 wegen zu weniger Teilnehmer ausfiel. Dafür wurden vier Tagesfahrten in diesen Skiort organisiert. „Im Bayerischen Wald hat’s zu der Zeit keinen Schnee gegeben, da unten schon.“ Wegen Schneemangels mussten auch die Skikurse des FC entfallen, dafür begann nach den Weihnachtsferien das wöchentliche Montagstraining, diesmal am Predigtstuhl. An Frei- und Sonntagen wurde am Arber trainiert. Als kleine Belohnung für die treuen Aktiven und die Betreuer gab es neue Vereins-T-Shirts und -hoodies.

Auch ein paar Rennen konnten vor dem vorzeitigen Saisonende noch durchgeführt werden, zum Sparkassen- und zum Max-Schierer-Bayerwald-Cup. Der Höhepunkt der Saison sei aber das Minstacher Rennwochenende gewesen. Und dann begann auch schon Mitte Juni das Sommertraining der Skifahrer mit 35 Einheiten, die alle im Freien absolviert wurden, da der Aufwand für ein Hallentraining zu groß gewesen wäre. Dank gebühre Andy Schönberger und Paul Brückl für die Organisation dieser wöchentlichen Trainingseinheiten. Aufgelockert wurden die durch Radtouren oder Familienwanderungen.

Bis auf die höchsten Gipfel des Bayerwalds führten die Skitouren des Alternativ-Winterprogramms der FCC-Skifahrer.

Da es 2020 keinen Kondi-Wettbewerb des Skiverbands Bayerwald gegeben habe, habe man als Alternative das Deutsche Sportabzeichen in Angriff genommen und mit Hans Schmaderer dafür trainiert. Schmaderer nahm dann auch die Leistungsprüfungen ab, die alle 12 Teilnehmer, Kinder, Jugendliche und Erwachsene, bestens bestanden und fast alle dafür die Goldplakette bekamen.

Für dieses Jahr sei vor allem wieder das Sommertraining vorgesehen, das im Juni beginnen soll. Auch Sölden und Obertauern stehen wieder auf dem Programm, nötig wären auch wieder Skikurse nach Weihnachten. Ab Januar wird es das Kindertraining am Montag und am Freitag das Training am Arber geben. Sigi Zistler dankte Josef Hecht für die Zusammenstellung dieser Aktivitäten und allen Mitstreitern für die Organisation und das aktive Mitmachen.

„Es war keine richtige Saison“, bilanzierte Andy Babl die letztjährige Skisaison. Das Rennwochenende des FCC sei wirklich das letzte gewesen, das noch möglich war, so wie es der Sigi vorhergesagt habe. Der FCC habe den Termin relativ früh kommuniziert, so dass alle Bescheid gewusst haben und sich die Rennen vormerken konnten. Am Arber mache es auch relativ wenig Aufwand, solche Rennen durchzuführen, da die Infrastruktur weitgehend vorhanden sei. So könne man solche Rennwochenenden jederzeit wieder durchführen. Für heuer sei jedoch alles abgeblasen, selbst Vereinstrainings seien nicht möglich.

Sigi Zistler ergänzte noch, dass an den Ersatzwettbewerben des FC (Höhen-, Weitenwettbewerb) 46 Mitglieder teilgenommen und wunderbare Berichte und Fotos zur Auswertung eingereicht hätten. Etliche Bilder seien auch in den Heimatzeitungen erschienen. Sie hätten gezeigt, dass die Skisportler des FCC weiter aktiv sind, wenn auch auf andere Weise als bei den Rennen. Wichtig sei auch gewesen, dass viele Kinder mitgemacht hatten. Für andere sei das Leben zu Ende gegangen, erinnerte Zistler besonders an Franz Gruber, der ein großer Förderer des FC Chammünster vor allem in dessen Anfangszeiten gewesen sei. In einer Schweigeminute gedachten die Sportler ihres Gönners.

Für die Inline-Sportler berichtete Claudia Wittmann, dass es für sie ein Glück war, dass sie als Kaderläuferin wenigstens mit Auflagen in Bad Kötzting trainieren durfte und dass auch zwei Trainingslager gehalten werden konnten. Doch der Inlinekurs des FCC fiel aus und die wöchentlichen Kindertrainings konnten nur vereinzelt von den Gruber-Damen gehalten werden. „Es war eine sehr friedliche Inlinesaison.“ Da sei es schwierig gewesen, die Motivation der Sportler aufrechtzuerhalten. Andere Vereine hätten strikt ihre Trainings durchgezogen.

Nach Ostern soll das Training der Bayerwaldläufer in Bad Kötzting starten, aber es gibt schon erste Absagen von Weltcuprennen. Im April werde es eine Sitzung des Weltverbands geben, dann werde man sehen, ob und welche Rennen es gibt. Sigi Zistler ist da ein bisschen optimistisch. Es werde Hygienekonzepte geben, aber es sollen dann auch internationale Rennen stattfinden. In Südamerika gebe es eh keine Einschränkungen bei Inline-alpin-Rennen. 2022 sollen in Argentinien die nächsten World-Roller-Games stattfinden. Bei uns sind erst mal die deutschen Meisterschaften im Inline-Riesenslalom am 27. Juni in Bad Kötzting geplant.

Claudia Wittmann führt auch die Abteilungskasse, wo es naturgemäß im letzten Jahr weniger Geldbewegungen gab. Insgesamt gab es ein schönes Plus, auch weil im Vorjahr keine Aus- und Fortbildungskosten und weniger Startgebühren und Buskosten angefallen waren. Sigi Zistler dankte besonders auch der Stadt Cham, dass sie die Übungsleiter honoriert, wie sie überhaupt eine sportfreundliche Kommune sei.

Dieses Lob freute Bürgermeister Martin Stoiber, der bisher eifrig zugehört hatte. Er finde es gut, dass die Abteilung ihre Versammlung online abhalte, weil es im Sommer, wenn die Impfungen greifen, wohl eine Terminflut bei den Vereinen geben werde. Besonders beeindruckt sei er von den Sommertrainings der Skifahrer gewesen, die einmal die Kreativität der Mitglieder, aber auch ihre Disziplin hinsichtlich der Hygienevorgaben gezeigt hätten. Denn schnell sei die Abteilungsführung in der Verantwortung, wenn gegen die geltenden Regeln verstoßen wird. Im Mai werde es eine Begehung des Minstacher Sportgeländes durch die Stadtverantwortlichen geben, dann freue er sich, einige Abteilungsmitglieder persönlich kennenzulernen.

Zum Schluss der Versammlung wurden noch wie jedes Jahr die Vereinsmeister im Riesenslalom geehrt, der 49. Meisterschaft. Zum ersten Mal setzte sich bei den Damen die Jugendliche Veronika Raab durch, vor Franziska Hofmann und Johanna Kolbeck. Bei den Herren siegte Johannes Wutz vor Luis Schönberger und Markus Weigl. Ihre Pokale können sie bei Andy Babl abholen. Auch eine Familienwertung gibt es bei dieser Meisterschaft und da siegte die Familie Schönberger ganz knapp vor den Kuchynkas und den Familien Meierhofer, Raab und Hecht. In der Mannschaftswertung setzten sich wieder die Schneeparden (Leo und Luis Schönberger, Marius Münch) durch vor den Kolrabies (Veronika und Benedikt Raab, Johanna Kolbeck), den Racetigers (Alissa und Kiara Kuchynka, Julia Hecht) und der Gruppe „Pferd Katze Hund“ (Sigi Zistler, Angelina Meierhofer, Fanny Schönberger).

Urkunden und jeweils eine Thermosflasche gibt es vom Skiverband für die Sieger beim Sparkassencup. Fünf FCC-Kinder waren dabei unter den ersten Drei ihrer Alterskategorie: Kiara Simon wurde Erste, Zweite wurden Simon Connor, Julia Hecht und Marius Münch, 3. Fanny Schönberger. Zwei erste Plätze gab es beim Max-Schierer-Bayerwald-Cup für Franziska Hofmann bei den Damen und Luis Schönberger bei den Jugendlichen männlich.

Der Skiverband Bayerwald zeichnet auch jeweils die aktivsten Vereine im alpinen bzw. nordischen Skisport sowie im Inline-alpin-Sport aus. Im Skisport kam der FC Chammünster wie beim Inline-Sport jeweils auf den zweiten Platz (hinter dem ASV Arrach bzw. dem SC Langfurth). Besonders erfolgreiche Inlinesportler zeichnete der Skiverband mit Ehrenmedaillen aus, davon waren sechs der elf Sportler vom FCC: Gold bekam Claudia Wittmann für ihr Gold im Teamwettbewerb der WM, Silber gab es für Lara Kögl (3. WM-Riesentorlauf), Bronze für Maximilian Schödlbauer, Magdalena und Christoph Gruber sowie Sigi Zistler (jeweils Sieger bei Bayerischen Meisterschaften).

Termine wurden noch bekanntgegeben: 12. Juni Beginn Sommertraining, dabei Ehrung der Absolventen des Sportabzeichens 2020. Die Inline-Trainings an der Brücke würde Susanne Weber übernehmen, eventuell mit Christoph Gruber. Für die Inlinesaison wird es in Kürze einen vorläufigen Kalender geben. Im April ist ein Weltcuprennen in Slowenien vorgesehen, im Juni zwei in Tschechien, im August in Spanien. Deutsche Meisterschaft im Inline-RS am 27. Juni in Bad Kötzting. Evtl. da auch ein Rennen zum Bayerwald-Inline-Cup mit Mannschaftswettbewerb.

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