Spektakuläre Rennen am Wertstoffhof
„Minstacher Rennwochenende“ im Inline alpin mit deutschen und bayerischen Meisterschaften – Regionale Sportler mit vorne
Heiß her ging’s am Wochenende am Bad Kötztinger Wertstoffhof. Sportlich. Nicht schon wieder brandmäßig. Denn der FC Chammünster richtete dort auf der Arnbrucker Straße sein „Minstacher Rennwochenende“ im Inline-alpin-Sport aus mit der offenen Deutschen Meisterschaft im Riesentorlauf am Samstag, gleichzeitig als Bayerische und Bayerwaldmeisterschaft gewertet. Am Sonntag dann die offene Bayerwaldmeisterschaft im Slalom, die gleichzeitig der letzte Lauf zum Deutschen Inlinecup war. Stadtrat Julian Preidl war ganz fasziniert von den spektakulären Rennen, hatte er den Sport ja vorher noch nicht angeschaut. Auch diesmal blieb das Zuschauerinteresse recht mager.
Zum ersten Mal bei einem Inline-Rennen bei uns konnten die Fans das Ereignis in Bad Kötzting mit der souveränen Moderation durch Alexander Kregiel auch zu Hause per Livestream mitverfolgen, aber das war wohl nicht der Grund, dass sich nur vereinzelt „fachfremde“ Zuschauer an der Strecke eingefunden hatten, als FCC-Abteilungsleiter Ski und Inline Sigi Zistler – der nach seinem schweren Sturz eine Woche zuvor selber nicht bei den Rennen antreten konnte – das Minstacher Rennwochenende am Samstagnachmittag eröffnete.
Schon seit dem Morgen hatte das Helferteam des FC und des ASV Arrach die Strecke abgesichert, die Leitungen für Zeitmessung und Moderation verlegt, den Verpflegungsstand und das Fahrerlager eingerichtet usw. Sicherlich ist die Crew mittlerweile schon fast professionell, aber Arbeit im Hintergrund hängt an solchen Rennen unheimlich viel dran, an die man als Außenstehender nicht denkt. So kam der Applaus für die Helfer jeweils am Abend von Herzen. Zum Glück gibt es in der Ski/Inlineabteilung im FC Chammünster noch Leute, die selbst mit über 80 Jahren ihren Sportverein nicht im Stich lassen, wenn es darum geht, eine Veranstaltung durchzuführen.
Doch auch sportlich muss der FC Chammünster derzeit mehr auf seine „alten“ Kämpfer setzen, beim Nachwuchs hapert es momentan ein bisschen, wenigstens bei den Inlineskatern. Doch auf die Erfahrenen ist nach wie vor Verlass, was etwa Markus Weigl zeigte, der quasi aus dem Stand im Slalom den bayerischen Vize-Meistertitel gewann und Bayerwaldmeister wurde. Oder Claudia Wittmann, die als Vierte im Slalom bayerische Meisterin wurde, da die drei Erstplatzierten aus Baden-Württemberg stammten. Auch Maximilian und Elisabeth Schödlbauer konnten wieder mit sehr guten Leistungen überzeugen, Maximilian wurde im Riesentorlauf Zweiter, damit auch bayerischer Meister, im Slalom hatte er im zweiten Lauf einen Fehler, kam letztlich nur noch auf Rang 24 ins Ziel.
Aber wenn man die Rennen gesehen hat, dann weiß man, dass jeder Läufer, der um den Sieg mitfahren wollte, alles riskieren musste. Im Riesentorlauf etwa lag Maximilian nur vier Hundertstelsekunden hinter dem Dritten, da geht man im entscheidenden Durchgang volles Risiko. In der Hoffnung, dass es gut ausgeht. Am Sonntag mit dem schlechteren Ende für den Max. Auch Elisabeth Schödlbauer hatte beim Slalom im ersten Lauf einen Sturz, so dass es am Ende nur noch für Platz 20 reichen konnte. Beim Riesentorlauf hatte sie auch ein paar Wackler, da wurde es Platz 15.
Überraschend gut kam Katharina Hoffmann bei den Rennen zurecht, nachdem sie eigentlich nicht trainiert hatte. Im Riesenslalom kam sie mit zwei sicheren und schnellen Läufen auf Rang sechs, genauso wie am Sonntag im Slalom. Da steckt einfach Talent dahinter. Ein solches, und das in extra großer Portion, hat Mona Sing vom SV Winnenden (bei Stuttgart). Es ist ein Genuss, zuzuschauen, wie sie elegant und ganz eng und damit schnell durch die Tore schlüpft, wo andere Läuferinnen eher mit Kraft arbeiten, um das Tempo zu bekommen.
Bei den Rennen an diesem Wochenende fiel noch auf, dass im Bereich des Skiverbands Bayerwald leider nur noch wenige Vereine sind, die eine erfolgreiche Jugendarbeit hinbekommen. Zu nennen sind da vor allem der ASV Arrach, der auch bei den Buben erfolgreich ist, oder der TV Gerzen, nicht ganz so gut der SC Dreiburgenland oder auch der FC Chammünster, der erst wieder Kinder für den Sport gewinnen muss. Und noch etwas: wenn nicht die Freunde aus Tschechien oder aus Polen, neben einem Schweizer Jugendlichen, mitgefahren wären, wäre das Teilnehmerfeld gerade in den unteren Jahrgängen sehr gelichtet gewesen, einige Altersklassen waren nur mit nichtdeutschen Jugendlichen gefüllt, gerade bei den Buben. Es lebe die Internationalität!
Die Ergebnisse der beiden Rennen des Minstacher Rennwochenendes sind unter www.fc-chammuenster.de/skiinline nachzulesen, geordnet nach Altersklassen, Kategorien, nach den Wertungen der Deutschen, Bayerischen wie der Bayerwaldmeisterschaft. Die Siegerehrung am Samstag nahm unter anderem die Kommissionsleiterin Inline alpin und Downhill im Deutschen wie im Bayerischen Rollsport- und Inlineverband, Birgid Bär, vor, am Sonntag war bei der Zeremonie der neue FCC-Vorsitzende Dr. Georg Turba dabei.
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