Stete Leidenschaft bringt Erfolg
Ski- und Inlineabteilung im FC Chammünster wird 50 – Von Beginn an erfolgreich und entwicklungsbereit
Chammünster. (hh) „Wir können den damaligen Verantwortlichen im DSV nur danken, dass sie uns den FC Chammünster gegeben haben“, meinte beim Ehrenabend der Skiabteilung im FC Chammünster zu deren 40-jährigem Bestehen der Vizepräsident des Skiverbands Bayerwald, Richard Richter, indem er auf die Anfänge der Abteilung einging, als sich deren Führung nicht für den Skigau Oberpfalz, sondern für den Bayerwald entschieden hatte und der DSV dies abgesegnet hatte. Viel Lob gab es damals für die FCC-Skiabteilung, doch hat sie sich auf diesen Lorbeeren nicht ausgeruht, sondern weiter mit extrem viel persönlichem Einsatz der Abteilungsleitung um Sigi Zistler Großes auf die Beine gestellt und vielfältige Erfolge einfahren können.
Zum 40-Jährigen hatte Abteilungsleiter Sigi Zistler als Einstieg in den Ehrenabend einen Bericht der Rundschau des Bayerischen Fernsehens über die damals größte Veranstaltung, die bisher von einer Abteilung des FC Chammünster ausgetragen worden war, gewählt: die Süddeutsche und die Europameisterschaft im Inline-alpin-Sport 2007 in Cham, als die beiden FCC-Sportler Claudia Wittmann und Matthias Mertens Europameister wurden. Mittlerweile wurde dieses Großereignis noch übertrumpft von der Inline-alpin-Weltmeisterschaft in Cham 2012, als die Kreisstadt vier Tage lang Mittelpunkt der Inline-Welt war und sich nicht nur die Stadt und der Landkreis bestens präsentieren konnten – tolles Sommerwetter inklusive –, sondern der FC Chammünster und seine Ski- und Inlineabteilung bewiesen, dass sie „WM können“, und das auf einem Niveau und in einer freundschaftlichen, ja familiären Atmosphäre, wie sie seither nicht mehr erreicht wurden.
„Und wer ist schuld, dass sowas bei uns hat stattfinden können?“, hatte Sigi Zistler vor zehn Jahren in die Runde gefragt. „Wenn man ganz zu den Ursprüngen geht, dann waren es Dieter Barufke, Max Schießl, Josef Schießl, Hans und Charlotte Magerl, Rupert Hofbauer und Josef Gütlhuber, also die Gründungsmitglieder der Skiabteilung im FC Chammünster.“ Doch die Gründung einer Abteilung ist die eine Sache, eine andere – und oft weit schwierigere – ist es, die Sparte mit Leben zu füllen und damit auch über Jahre hinweg für den nötigen Nachwuchs an Sportlern, heutzutage aber auch an Mitgliedern, die bereit sind, ein Amt in der Abteilung zu übernehmen, zu sorgen. Da sind vor allem die Abteilungsleiter, welche die Grundlagen für die großen Erfolge der FCCler gelegt haben. „Aber das ist nicht die Leistung der Abteilungsleiter allein“, wusste Zistler schon damals, „da hängen viele dran. Ich kann auf jeden Fall feststellen: Wir san a großes Team, alle gehören dazu. Wir haben eine hohe Arbeitskultur, jeder ist kritikfähig, keiner trägt dem andern was nach, wenn er mal kritisiert wird. Das hat sich wunderbar eingespielt in den letzten Jahren. Es gibt viele Mitstreiter, Funktionäre, Helfer, Sportler.“
Und diese Kultur des Miteinanders von Funktionären, Sportlern und Helfern hat sich über die 50 Jahre nicht nur gehalten, sondern weiterentwickelt, so dass die Ski- und Inlineabteilung im FCC immer wieder Mitglieder für Funktionen im Skiverband abstellt und vor allem Sportler aus der weiteren Region anzieht, die sich dem Verein anschließen, um mit ihm zu trainieren – und Erfolge zu erzielen. Denn auch dies ist ein Markenzeichen des FC Chammünster geworden, dass er äußerst engagierte Trainer und Betreuer gefunden hat, die die jungen Sportler mit Fördern und Fordern zu Höchstleistungen bringen, sei es im Winter mit Paul Brückl und Andy Schönberger oder im Sommer mit Peter Schödlbauer. Und dies alles ehrenamtlich, aber mit großem zeitlichem und persönlichem Einsatz, der auch finanziell nicht zu unterschätzen ist. Zwei- bis dreimal Training in der Woche sind sowohl für die Skirennläufer wie die Inline-Sportler die Regel. Mit jeweils Trockentraining in den Zeiten, in denen keine Wettkämpfe stattfinden.
Eine solche Entwicklung war in den Anfängen sicher nicht vorherzusehen, zumal es damals den Inlinesport noch gar nicht gab. Aber das ist eben auch die Qualität der FCC-Abteilung, dass sie neue Sportarten integriert, sofern sie sich nicht als bloße Seifenblasen herausstellen. Inline alpin war von der Abteilungsführung ursprünglich auch nicht als eigene Sportart angesehen worden, sondern lediglich als Slalom-Trainingsmöglichkeit für die Sommermonate. Dass es einmal das Aushängeschild der Abteilung wie des Gesamtvereins werden würde, hatte damals keiner gedacht. Nicht durchgesetzt hat sich dagegen das Grasskifahren, auch wenn die Abteilung bei Chameregg mal eine Bayerwald-Meisterschaft ausgerichtet hat. Mehr Erfolg hatten einige FCCler im Skilanglauf, wo sie mehrmals Bayerwaldmeister wurden. Doch war dieser Sport auf einmal nicht mehr attraktiv genug und schlief im FCC ein.
Viele Ereignisse aus den 50 Jahren Abteilung Ski und Inline im FC Chammünster könnte man noch aufzählen, von großen Rennen bis zu den legendären Ski-Trainingslagern in Obertauern oder Sölden, den geselligen Unternehmungen oder den großen sportlichen Erfolgen. Max Schießl hatte eine Reihe davon in einer Bilderschau zum 40-Jährigen zusammengestellt, die wunderbar belegte, was diese Abteilung ausmacht und was die Verantwortlichen des Skiverbands Bayerwald damals auch würdigten.
BLSV-Ehrenkreisvorsitzender Arnold Lindner meinte etwa: „Hier in Chammünster ist der Sportverein der Vergangenheit die Basis für den Sportverein der Zukunft. Die Skiabteilung hat es beispielgebend verstanden, ein Netzwerk von Sport, Wirtschaft und Politik einzugehen. Das ist vor allem ein Verdienst von Sigi Zistler.“ Die Skiabteilung des FCC habe schon früh auch ein Ganzjahresangebot unterbreitet und mit dem Inline-alpin-Sport große Erfolge erzielt. Der Vizepräsident des Skiverbands Bayerwald, Richard Richter, fand, dass der FCC im Skiverband Bayerwald eine Ausnahmestellung im Spitzensport wie im Breitensport innehabe, „und das im Winter wie im Sommer“, was etliche Kadermitglieder belegten.
Viele Titel, von der Stadtmeisterschaft über Bayerwaldmeisterschaften bis hin zu Deutschen, Europa- oder Weltmeisterschaften, FCCler standen immer wieder auch ganz oben auf dem Stockerl. Dazu wurden sie in die Bayernkader oder die deutsche Nationalmannschaft aufgenommen und erreichten dort viele Titel. So meinte Bayerwald-Sportwart Gerhard Richter damals: „Wenn wir 20 solcher Vereine wie den FC Chammünster hätten, dann bräucht‘ ma uns net verstecken vor den Verbänden Werdenfels oder Oberland.“ Denn „im FC Chammünster wird Basisarbeit seit langem gelebt“.
Der damalige Stadtrat Michael Daiminger sah den Erfolg der Skiabteilung auch darin begründet, „dass aus dem Familienunternehmen Gütlhuber ein Familienunternehmen Schießl, danach ein Familienunternehmen Wutz und jetzt ein Familienunternehmen Zistler geworden ist. Solche Entwicklungen sind nur möglich, wenn die Familie dahinter steht.“ Entscheidend sei auch die geglückte Verbindung von Alt und Jung gewesen. Dass das so ist, zeigt sich bei allen Rennen mit FCClern, wo sich die älteren Sportler und auch die Funktionäre nie zu schade sind, dem Nachwuchs zu helfen, ihn anzuspornen und ihm auf Augenhöhe zu begegnen. Nur durch dieses gleichberechtigte Miteinander lassen sich auf Dauer Erfolge in sportlicher, organisatorischer und auch gesellschaftlicher Sicht erzielen. Und das zeigt die Jubiläumsabteilung Ski und Inline im FCC seit 50 Jahren.
Die Jubelfeier der Abteilung war eigentlich für Mitte Mai geplant, aber die Gratulanten müssen wohl noch ein wenig warten. Doch gefeiert wird auf jeden Fall, wenn auch nicht direkt nach der Wintersaison wie sonst üblich.
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