Zwischen Inlinelust und Skifrust

Ehrung der erfolgreichen Inline-Skater des FC Chammünster – Unverständnis über Skiverband Bayerwald

FC-Vorsitzender Dr. Hans-Jürgen Moser (links), Abteilungsleiter Sigi Zistler (rechts), sein Stellvertreter Andy Babl (2. von links) sowie Trainer Peter Schödlbauer (3. von links) sind stolz auf die erfolgreichen Inline-alpin-Sportler des FC Chammünster (von links) Lara Kögl, Julia Hübert und Clauida Wittmann sowie Maximilian Schödlbauer (dahinter).

Chammünster. Den Auftakt zur Wintersaison, wie es Abteilungsleiter Sigi Zistler nannte, nutzte die Sparte Ski und Inline im FC Chammünster bei ihrer letzten Ausschusssitzung im Hotel „Sonnenhof“ in Schlondorf, um „net untergehen zu lassen, dass die Erfolge unserer Inlineskater in diesem Sommer gewürdigt werden“. Denn es sei im FCC üblich, dass die geehrt werden, die bei internationalen Wettbewerben, also Welt- und Europameisterschaften sowie im Gesamtweltcup, einen der ersten drei Plätze erreicht haben. Sie bekommen als Anerkennung und weitere Motivation vom Hauptverein einen Geldbetrag. Bei der Versammlung wurde aber auch die ungute Situation bei der Förderung des Skinachwuchses seitens des Skiverbands Bayerwald beklagt.

Zur Abteilungsausschusssitzung war auch FC-Vorsitzender Dr. Hans-Jürgen Moser nach Schlondorf gekommen, in seiner Tasche ein paar Kuverts mit geldigem Inhalt. Denn es stand neben dem Rückblick und der Vorausschau der Skifahrer eben auch ein Sonderpunkt auf der Tagesordnung: die Würdigung der erfolgreichen Inline-Sportler des Vereins in der letzten Saison. Sigi Zistler blickte noch mal auf diesen Sommer zurück, eine „Heizzeit“ mit sehr warmem, trockenem Wetter. Der Inlinezirkus musste zum Teil sehr weite Anfahrten auf sich nehmen, wie nach Warschau, nach Villablino am Südhang der Pyrenäen oder nach Tortoreto in Mittelitalien. Zwei der Weltcuprennen fanden in Tschechien (Mezibori und Turnov) statt. „Unser Team war bei diesen Wettbewerben sehr erfolgreich vertreten“, freute sich der Abteilungsleiter.

Etwa bei der EM in Villablino im Herbst. Da holte Claudia Wittmann je eine Bronzemedaille im Parallelslalom und im Slalom, Maximilian Schödlbauer gewann Gold mit dem deutschen Team im Mannschaftswettbewerb und Silber im Parallelslalom der Junioren, Gold gab es auch für Julia Hübert (Jhg. 2003) im Parallelslalom bei den Juniorinnen, Lara Kögl holte hier Silber bei den Damen.

Vater des Erfolgs sei Trainer Peter Schödlbauer, der sich zweimal die Woche Zeit nimmt und mit den Inline-Sportlern des FC Chammünster und des ASV Arrach trainiert. Nur so seien aber solche Erfolge möglich. Es sei wichtig gewesen, dass er die Vereine des Bayerwalds im Inline-alpin-Sport zu einer Trainingsgemeinschaft zusammengeführt habe. Deshalb gab es für ihn als Anerkennung seines Engagements eine Ehrung mit der Ehrenmedaille der Abteilung Ski & Inline im FC Chammünster (zur Ehrentafel aller bisher mit der Ehrenmedaille geehrten).

„Es ist unglaublich, dass wir so eine stolze Mannschaft, sowohl im Sommer wie im Winter, in der Abteilung Ski und Inline im FC Chammünster haben“, freute sich Hauptvorsitzender Dr. Hans-Jürgen Moser. „Wo ich auch hinkomme – und ich komm viel rum –, die Inliner des FC Chammünster sind nicht nur in Bayern bekannt.“ Neue Gesichter im Team seien mitunter Garant für eine weiter erfolgreiche Zukunft der Abteilung. „Macht’s weiter so und macht’s überhaupt weiter“, bat der FC-Vorsitzende, „i mach ja aa weiter.“ Dr. Moser sei ein großer Förderer der Abteilung, lobte Sigi Zistler und sagte ein großes Dankeschön dafür.

Doch dann ging es zurück zum Alltag. Die FCC-Skifahrer hatten ihren Saisonauftakt traditionell in den Allerheiligenferien in Sölden mit Trainigs- und Testfahrten absolviert. Der Aufenthalt sei wieder von Heike Feigl, unterstützt von Claudia Wittmann, bestens organisiert gewesen. Bis auf den ersten der vier Tage, da machte das stürmische Wetter nicht mit, sei es eine sehr erfolgreiche Zeit mit vielen Trainingsläufen und sichtbarer Leistungssteigerung gewesen. Das nächste Trainingslager ist Anfang Januar in Obertauern. Doch waren bis zum offiziellen Anmeldeschluss nur wenige Anmeldungen eingegangen. Spontan kamen an diesem Abend noch ein paar dazu, so dass die Fahrt durchgeführt wird. Zumal Trainer Paul Brückl klarmachte, dass man in dieser Zeit nicht unbedingt mit genug Schnee im Bayerischen Wald rechnen könne, so dass ein Training in Obertauern vor den Rennen Sinn machen würde. Generell wurde aber festgestellt, dass die einstigen Renner heute nicht mehr so gefragt sind. Die jungen Skifahrer würden lieber individuell und spontan ihre Fahrten unternehmen und nicht zu festen Terminen. Aber das ist halt auch eine Frage des Geldes.

Gerade für die Nachwuchsfahrer sei so ein Trainingslager des Vereins nützlich, zumal der Skiverband Bayerwald die offizielle Trainingsgruppe nicht mehr weitergeführt hat. Es gebe zwar private Angebote, aber da müssten die Eltern Geld zahlen, was sich nicht jeder leisten kann oder will, zumal ja die Vereine den Skiverband finanziell tragen. Paul Brückl meinte jedoch, dass man einfach in die bekannten Trainingsgebiete fahren soll, „dann könnt’s scho wo mitfahren“, wie es im vergangenen Winter auch war.

Erfreulicher sind die Anmeldezahlen zum FCC-Skikurs: 32 Kinder – darunter acht Fortgeschrittene – und Erwachsene hätten sich bisher gemeldet, sagte Claudia Wittmann, Leiterin der FCC-Skischule. Aber sie würde sich neue Skilehrer und Helfer wünschen, die langsam die bisherigen ablösen könnten.

Zu den wöchentlichen Trainings meinte Paul Brückl, dass zwei pro Woche auf jeden Fall gehen werden, am Montag in Grün (Beginn nach Obertauern) und am Donnerstag mit Markus Weigl am Hohenbogen, ein Training am Freitag würde am Arber sein. Solange Ehrenamtler das Training übernehmen, gehe es weiter, war sich Sigi Zistler sicher, zumal beim FCC neue Kinder zur Mannschaft gestoßen sind, auch welche aus Chammünster selber.

Hingewiesen wurde noch auf die DSV-Talenttage in Grün am 11. Februar 2019 sowie die FCC-Renntermine: am 16.2. sind das FCC-Pokalrennen sowie die offene Stadtmeisterschaft Cham, einen Tag drauf der Ödenturm-Cup sowie ein Rennen zum Sparkassen-Kinder-Cup, alle am Arber. Die Vereinsmeisterschaft soll extra gehalten werden.

„Der Verein bietet viele Sachen an, damit es wieder eine erfolgreiche Saison werden kann“, schloss Sigi Zistler das Treffen.

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